20.12.2020, 17 Uhr, Schauplatz: die Waschküche meiner Eltern in Rettenbach – irgendwo im Nirgendwo. Meine Mutter und ich stehen voller Ideen und Tatendrang…aber leider noch ziemlich unbeweglich….da und hören uns zum 20sten Mal ein Lied bestehend aus 8 Takten x 4 Wiederholungen an. Es muss groß, mitreißend und weltbewegend werden – das war uns klar. Also no pressure! Aber ich sollte wohl von vorne anfangen…

Die Geburt der Idee!

Wer kennt und kann sie nicht….man könnte uns doch alle mitten in der Nacht aufwecken, ein bestimmtes Lied anstimmen und schon geht es los. 1982 haben wir uns mit Thriller wie Zombies benommen, 1993 hat uns Los del Rió mit Macarena in den Tanz- und Ohrwurmwahnsinn getrieben, 2002 haben wir zu einem völlig sinnfreien Ketschup-Song die Hüften geschwungen, 2012 hüpften wir durch Gangnam und erst kürzlich fanden wir uns alle in Jerusalem wieder. Ein Lied, ein Tanz und die neueste Art der Herausforderung: die Dance Challenge. Mehr ist nicht zu einem Hype notwendig.

Und nun dachte sich Go>>Brazil: nach jahrzehntelangem Training der Weltbevölkerung ist die Menschheit nun optimal auf DAS Highlight schlechthin vorbereitet. Die Stunde von HIPS FIRST ist nun gekommen!

Die Umsetzung

Eine kleine, aber hochmotivierte Gruppe – offiziell auch „Motivation“ genannt – bestehend aus dem Musikgenie und Meisterkomponist Ulrich Bammer, dem Wunderwerk der Regisseurkunst Lisa Vogel, der internationalen und weltgewandten Pressesprecherin Michi Eger und der Choreografiekoryphäe (tut mir echt leid) Fredi Fiedler hat sich also Anfang Dezember gefunden und Ideen gesammelt. Kurze Zeit nach dem ersten Brainstorming war das Lied „Hips First“ geboren. Und nun kommen wir zu dem anfangs angesprochenen Teil mit der Waschküche meiner Eltern zurück.

Die Waschküche der Eltern

Das stand ich nun, musste mir eine unschlagbare Choreografie ausdenken und hatte noch nicht einmal ausreichend Platz meine künstlerische Ader zu entfalten. Einziger etwas größerer Raum, der nicht mit einem Weihnachtsbaum/Couch/Hunden vollgestopft war: die Waschküche im Keller. Also stapften Mama und die Frostbeule Nr. 1 auf diesem Planeten – ich – in den erbärmlich kalten Keller und fingen an zu tanzen. Man möchte es fast nicht glauben…aber diese 2-Personen-Kellerparty war nach all den Monaten „Entzug“ eines meiner gesellschaftlichen Highlights in diesem extrem ungewöhnlichen Jahr 2020. Nach vielen „nein, zu kompliziert“, „Ernsthaft? Das bekommt doch nur die Hälfte hin“ und „dafür werden sie dich hassen“ hatten wir ein Ergebnis. Das wurde dann sogleich mal Papa und der Kamera vorgeführt…aber erst nachdem die Hunde zwecks Tanzsabotage in die Küche befördert wurden. Als alles inkl. Erklärung der Schritte im Kasten war, fing die Lern-/Übungsphase an. Erst mal in der Motivationsgruppe – schon da mit jeder Menge Eifer, Verrenkungen und Freude. Am 23.12. wurde das Projekt dann in der Onlineproben vorgestellt und auch gleich mal mit sehr viel Lachen zusammen geprobt. Danach haben sich alle ins Zeug gelegt, überall die Hüften geschwungen (standortbedingt mal alleine, mal mit Publikum), Videos aufgenommen und bei allem richtig viel Freude gehabt.

Immer mit dabei: die motivierenden/erklärenden/nett-auffordernden Nachrichten unserer Pressesprecherin par excellence. Ob Informationen, die Mitteilung von Deandlines oder das mit Einbeziehen der ganzen Gruppe – Michi machts’s mega!

Homeschooling mal anders:

Um dem Lied noch mehr Leben einzuhauchen, haben wir auch dieses Mal wieder auf die Unterstürzung der Eder-Kinder bauen können. Nachdem Clara ihre Familie durch das Tanzvideo geschifft hat, wie ein furchtloser Kapitän seine Mannschaft heil durch einen schweren Sturm befördert, hat sie das Stück auch noch mit ihrer Trompete bereichert. Auch Benedikt war wieder ganz großartig mit vollem Einsatz und seinem Saxophon dabei. Das nenne ich mal hochwertigen und sinnvollen Homeschooling-Musikunterricht:)

Videoschnitt

Dann fing Lisas Arbeit an. Sie hat sich trotz ihres stressigen Rentnerlebens extra Zeit genommen, und sich den Umgang mit einem speziellen Video-Schneide-Programm selbst ganz hervorragend beigebracht….und was soll ich sagen….ein Meisterwerk ist geboren – aber das seht ihr ja selbst!

Jetzt hoffen wir auf viele Leute, die genau so eine Freude an diesem schönen Lied, dem tollen Tanz und dem Gemeinschaftsgedanken haben. Die anderen Gruppen der Uniao sind seit kurzem auch angefixt und proben schon wie die Weltmeister. Und jetzt seid ihr dran: Auf die Plätze, fertig, Hips First!

Fredi Fiedler